Zwerg-Seidenhühner


Ein verhältnismäßig geringer Platzbedarf und eine auf den ersten Blick kaum zu erwartende Robustheit und Wetterhärte spre­chen für diese Rasse. Dabei stellen sie sogar die sprichwörtliche Brutlust der Großrasse in den Schatten. Wer es versäumt, die Eier re­gelmäßig einzusammeln, muss sich nicht wundern, wenn die Hennen umgehend – und das nicht nur im Frühjahr - mit der Brut beginnen.

 

Bei Fragen zur Zucht von Zwerg-Seidenhühnern kann das Buch von Droste und Peschke "Seidenhühner und Zwerg-Haubenhühner: Apart - attraktiv - liebenswert" erschienen im Oertel & Spörer Verlag; 7. Auflage, sicherlich weiterhelfen.



Standard Zwerg-Seidenhühner

 

Herkunft:

In Holland erfolgte Verzwergung der seit fast 700 Jahren in der Literatur nachweisbaren Seidenhühner.

 

Gesamteindruck:

Kleine, gedrungene, abgerundete Würfelform mit leicht ansteigender Rückenlinie und knapp mittelhoher Stellung. Voll entwickeltes, weiches Seidengefieder und schwärzlich blaue Haut bei allen Farbenschlägen. Alle Farbenschläge mit und ohne Bart zugelassen.

 

Rassemerkmale Hahn:

Rumpf: breit; abgerundeter Würfel.

Hals: kurz; voll befiedert; die Bärtigen mit aufgebauschtem Gefieder im hinteren Halsbereich.

Rücken: breit; kurz; nach hinten leicht ansteigend.

Schultern: breit; etwas hervortretend.

Flügel: kurz; breit; waagerecht getragen. Der innere Teil, etwa zwei Drittel an Handund Armschwingen, sollte in den Federfahnen geschlossen, bis zu einem Drittel nach dem Ende hin zerschlissen sein. Von der Außenfahne können einige Strähnen lose herabhängen.

Sattel: breit; weichfiedrig; flaumreich; mit vollem Behang.

Schwanz: voll; angehoben getragen; die Steuerfedern und Hauptsichein zum Grund hin mit geschlossenen Federfahnen, nach dem Ende hin möglichst zerschlissen. Schwanz mit flaumreichen Federn gefüllt.

Brust: sehr voll; breit und abgerundet; tief getragen.

Bauch: voll; reich befiedert.

Kopf: klein; gerundet.

Gesicht: schwärzlich blau.

Kamm: in Form und Struktur einer halben Walnuss gleichend; ohne Dorn und  von einer Querfalte durchzogen; schwärzlich blau.

Kehllappen: rund; fein im Gewebe; schwärzlich blau; bei den Bärtigen kaum entwickelt und vom Bart verdeckt.

Ohrscheiben: klein; satt leuchtend türkisblau.

Augen: groß; schwarzbraun.

Schnabel: kurz; kräftig; bläulich bis schwarz.

Bart: Falls vorhanden, voller, ungeteilter Kehl- und Backenbart.

Schopf: hoch angesetzter, mittelgroßer Schopf mit nach hinten liegenden Federn; am hinteren Ende einige etwas längere Seidenfedern; Augen und Sichtfeld freilassend; Die Beurteilung der Sichtfreiheit ist nach den aktuellen Beschlüssen und Richtlinien vorzunehmen.

Schenkel: kurz; reich befiedert, jedoch keine Stulpenbildung.

Läufe: knapp mittellang; schwärzlich blau; an der Außenseite mit kurzer Befiederung.

Zehen: fünfzehig. Die fünfte Zehe mit deutlicher Trennung, länger als die Hinterzehe und einschließlich des Zehennagels leicht nach oben gebogen. Zwischen Hinterzehe und fünfter Zehe möglichst wenig Zwischenhaut. An den äußeren Zehen kurze Befiederung.

Gefieder: reichlich entwickeltes, flaumreiches, weiches Seidengefieder, das aus zerschlissenen, haarähnlichen Federn mit weichen Schäften und Federfasern ohne zusammenhängende Fahnen besteht.

Haut: am gesamten Körper schwärzlich blau. Diese Pigmentierung findet sich auch in der Muskulatur, der Knochenhaut und den inneren Organen.

 

Rassemerkmale Henne:

 Dem Hahn gleichend bis auf die geschlechtsgebundenen Unterschiede. Bedingt durch die geschlechtsgebundene, kürzere und weichere Federstruktur wirkt die Henne etwas gedrungener als der Hahn. Der haubenartige Schopf ist stabil im Aufbau und gewährleistet in seiner Ausbildung die Sichtfreiheit. Der Kamm ist wesentlich kleiner als beim Hahn, gleichmäßig geformt, mit angedeuteter Querfalte im ersten Drittel. Die Kehllappen sind kleiner als beim Hahn, jedoch deutlich und rund ausgebildet. Bei den Bärtigen sind sie kaum entwickelt und vom Bart verdeckt.

 

Grobe Fehler Rassemerkmale:

Flache Brustpartie; schmaler oder langer Körper; abfallende Rückenlinie und Schwanzpartie; zu harte, nicht seidenweiche oder zu schwache Befiederung; stark ausgebildete, überlange Besichelung; zu wenig ausgebildete Steuerfedern; einzelne verdrehte Schwingenfedern; Fehlen der Federfahnen in Schwingen und Schwanz; mangelhafte Trennung zwischen Hinterzehe und fünfter Zehe; starke Stulpen- oder Latschenbildung; fehlende Laufbefiederung; andere als schwärzlich blaue Farbe von Kamm, Gesicht, Kehllappen und Haut; Kammauswüchse; Fehlen der Kammquerfalte beim Hahn; weiße, rötliche oder schwärzlich blaue Ohrscheiben; stark aufgehellte Augenfarbe; bei den Bärtigen zu schwache, nur angedeutete Bartbildung oder stark sichtbare Kehllappen; bei den Bartlosen aufgebauschte Federn im hinteren Halsbehang und Bartansatz. Schädelerhöhung (Protuberanz). Eingeschränkte Sichtfreiheit in Augenhöhe des Betrachters zieht die Bewertung o.B nach sich.

 

Gewichte: 

Hahn: 600 g

Henne: 500 g

 

Bruteier-Mindestgewicht: 28 g

 

Schalenfarbe der Eier: Weiß bis cremefarbig

 

Ringgrößen: 

Hahn: 12

Henne: 12


Farbenschläge:

Weiß:

Rein weiß; leichter gelber Anflug im Schmuckgefieder des Hahnes gestattet.

Grobe Fehler: Starker gelber Anflug                                           



Schwarz:

Sattes und gleichmäßiges Schwarz. Untergefieder schwarz. Die Schäfte der Schwingenfedern farblich etwas aufgehellter gestattet. Im Halsbehang der Hähne sind einzelne bräunliche Federn gestattet.

Grobe Fehler: Zu graue Grundfarbe; rote oder braune Einlagerungen auf den Flügeldecken; starkes Schilf.



Blau:

Möglichst gleichmäßiges, mittleres Blau. Hals- und Sattelbehang, Rücken und Flügeldecken beim Hahn und Halsbehang bei der Henne im Farbton deutlich dunkler.

Grobe Fehler: Zu helle oder zu dunkle Farbe Farbe, insbesondere in den Behängen des Hahnes; viel Rost im Gefieder; starkes Schilf.



Gelb:

Sattes, gleichmäßiges Gelb. Halsbehang glänzend. Etwas Bronze oder schwärzliche Einlagerungen im Schwanz des Hahnes gestattet. Untergefieder und Federschaft etwas aufgehellt im Gelb.

Grobe Fehler: Stark fleckige Oberfarbe; stark rötliche Flügeldecken beim Hahn; Halszeichnung; zu weißliches oder rußiges Untergefieder; rein weiße Federn; rein schwarze Federn in Schwanz und Schwingen; Schilf.



Wildfarbig:

Hahn: Kopf und Schopf schwarz,  mit leichten bräunlichen Einlagerungen. Bart wenn vorhanden - in gleicher Färbung. Hals- und Sattelbehang goldbraun mit angedeuteten schwarzen Schaftstrichen. Brust schwarz mit geringen braunen  Einlagerungen. Schultern, Flügeldecken und Rücken satt dunkelrotbraun. Bindenfedern schwarz mit angedeutetem Braun. Schwanz schwarz, im Ansatz dunkelgrau gestattet. Handschwingen schwarz mit braunem Außenrand. Armschwingen innen schwarz, außen braun, ein mehr oder weniger ausgeprägtes Flügeldreieck bildend. Bauch, Schenkel und Fußbefiederung schwarz mit braunen Einlagerungen.

Henne: Kopf, Schopf wie beim Hahn. Bart - wenn vorhanden -  wie beim Hahn. Halsbehang goldbraun mit angedeuteten schwarzen Schaftstrichen. Brust dunkelgoldbraun, mit teils schwärzlichen Einlagerungen gestattet. Mantelgefieder sowie Bauch- Schenkel- und Fußbefiederung dunkelbraun mit schwärzlicher Rieselung.Armschwingen in Anlehnung an die Mantelfarbe, wobei auf dem geschlossenen Teil der braunen Außenfahnen die Rieselung mehr oder wenig bänderartig angeordnet ist. Handschwingen schwarz. Schwanz schwarz mit braunen Einlagerungen.

Grobe Fehler: Zu strohige, gelbliche Farbe in den Behängen; graue oder zu schwärzliche Grundfarbe; zu helle Brustfarbe  bei der Henne, helles Aftergefieder; Schilf.



Silber-Wildfarbig:

Hahn: Kopf und Schopf schwarz mit leicht silbrigen Einlagerungen. Bart – wenn vorhanden - in gleicher Färbung. Hals und Sattelbehang silberweiß mit angedeuteten schwarzen Schaftstrichen. Brust schwarz mit geringen silbrigen Einlagerungen. Rücken, Schultern und Flügeldecken silbergrau. Bindenfedern schwarz mit angedeutetem Silbergrau. Schwanz schwarz, im Ansatz grau gestattet. Handschwingen schwarz mit silbrigem Außenrand. Armschwingen innen schwarz, außen silberweiß, ein mehr oder wenig ausgeprägtes silberweißes Flügeldreieck bildend. Bauch, Schenkel und Fußbefiederung schwarz mit silbrigen Einlagerungen.

Henne: Kopf, Schopf, Bart - wenn vorhanden - wie beim Hahn. Halsbehang silberweiß mit angedeuteten schwarzen Schaftstrichen. Brust silbergrau, mit teils schwärzlichen Einlagerungen gestattet. Mantelgefieder sowie Bauch- Schenkel- und Fußbefiederung aschgrau mit schwärzlicher Rieselung. Hand- und Armschwingen in Anlehnung an die Mantelfarbe, wobei auf dem geschlossenen Teil der silbergrauen Außenfahnen die Rieselung mehr oder weniger bänderartig angeordnet ist.  Schwanz schwarz mit silbrigen Einlagerungen.

Grobe Fehler: Zu schwärzliche,  Grundfarbe; gelber oder brauner Anflug; beim Hahn rötliche Einlagerungen in den Behängen und auf den Flügeldecken.



Perlgrau:

Gleichmäßiges, zartes, helles Blaugrau bei Hahn und Henne. Leichte Pfefferung im Schmuckgefieder des Hahnes und im Schopf und Halsbehang der Henne.

Grobe Fehler: Viel zu helle oder zu dunkle Farbe; zu starke Pfefferung; Rost oder gelber Anflug.



Splash:

Grundfarbe bei Hahn und Henne ein gleichmäßiges, gräuliches Weiß bis sehr helles Blaugrau im gesamten Gefieder. Einzelne Federn mit unregelmäßigen, unterschiedlich großen helleren oder dunkleren blauen und vereinzelt matt schwarzen Flecken. Die Zeichnung möglichst harmonisch und gleichmäßig über das gesamte Körpergefieder verteilt.

Grobe Fehler: Zu dunkle Grundfarbe; stark ungleichmäßige Zeichnung; rein blaue oder rein schwarze Federn; Säumung; Grünglanz; starker gelber Anflug; Rost; Schilf.