Seidenhühner


Seidenhühner sind eine alte Hühnerrasse die schon seit Jahrhunderten in der Literatur nachweisbar ist. Sowohl bei Züchtern als auch bei Hobbyhaltern sind sie auf Grund ihres ruhigen Wesens, ihrer Zutraulichkeit und nicht zuletzt ihrer Brutlust wegen sehr beliebt. Trotz der Seidenfeder sind Seidenhühner nicht anfälliger für Krankheiten als andere Hühnerrassen auch.

 

Seidenhühner stellen in der Haltung keine anderen Ansprüche als "normale" Hühner. Zu beachten ist lediglich, dass sie auf Grund der Federstruktur nur recht niedrig gelegene Sitzstangen und Nester annehmen.

 

Bei Fragen zur Zucht von Seidenhühnern kann das Buch von Droste und Peschke "Seidenhühner und Zwerg-Haubenhühner: Apart - attraktiv - liebenswert" erschienen im Oertel & Spörer Verlag; 7. Auflage, sicherlich weiterhelfen.



Standard Seidenhühner

 

Herkunft:

Ostasien. In der Literatur seit fast 700 Jahren nachweisbar. Auch in Europa schon lange bekannt.

 

Bedeutung:

Gute Winterleger; ausgeprägte Brutlust.

 

Gesamteindruck:

Gedrungene, abgerundete Würfelform mit leicht ansteigender Rückenlinie und knapp mittelhoher Stellung. Voll entwickeltes, weiches Seidengefieder und durchgehend schwärzlich blaue Haut mit Ausnahme der Gesperberten und Weiß-Schwarzgefleckten. Alle Farbenschläge mit und ohne Bart zugelassen.

 

Rassemerkmale Hahn:

Rumpf: breit; abgerundeter Würfel.

Hals: kurz; voll befiedert. Die Bärtigen mit aufgebauschtem Gefieder im hinteren Halsbereich.

Rücken: breit; kurz; nach hinten leicht ansteigend.

Schultern: breit; etwas hervortretend.

Flügel: kurz; breit; waagerecht getragen. Der innere Teil, etwa zwei Drittel an Hand und Armschwingen, sollte in den Federfahnen geschlossen, bis zu einem Drittel nach dem Ende hin zerschlissen sein. Von den Außenfahnen können einige Strähnen lose herabhängen.

Sattel: breit; weichfiedrig; flaumreich; mit vollem Behang.

Schwanz: voll; angehoben getragen; die Steuerfedern und Hauptsichein zum Grund hin mit geschlossenen Federfahnen, nach dem Ende hin möglichst zerschlissen. Schwanz mit flaumreichen Federn gefüllt.

Brust: sehr voll; breit und abgerundet; tief getragen.

Bauch: voll; reich befiedert.

Kopf: klein; gerundet. 

Gesicht: schwärzlich blau; bei den Weiß-Schwarzgefleckten leichte, hellere Einlagerungen gestattet; bei den Gesperberten rot, die Henne mit dunklem Anflug.

Kammin Form und Struktur einer halben Walnuss gleichend, ohne Dorn und von einer Querfalte durchzogen; schwärzlich blau; bei den Weiß-Schwarzgefleckten leichte, hellere Einlagerungen gestattet; bei den Gesperberten rot, die Henne mit dunklem Anflug. 

Kehllappen: rund; fein im Gewebe; schwärzlich blau; bei den Weiß-Schwarzgefleckten leichte, hellere Einlagerungen gestattet; bei den Gesperberten rot, die Henne mit dunklem Anflug. Bei den Bärtigen kaum entwickelt und vom Bart verdeckt.

Ohrscheiben: klein; satt leuchtend türkisblau.

Augen: groß; schwarzbraun; bei den Weiß-Schwarzgefleckten leichte, hellere Einlagerungen gestattet; bei den Gesperberten rot, dunkle Pigmenteinlagerungen gestattet.

Schnabel: kurz; kräftig; bläulich bis schwarz, bei den Gesperberten hornfarbig mit dunklem Anflug.

Bart: falls vorhanden, voller, ungeteilter Kehl- und Backenbart.

Schopf: hoch angesetzter, mittelgroßer Schopf mit nach hinten liegenden Federn; am hinteren Ende einige etwas längere Seidenfedern; Augen und Sichtfeld freilassend; Die Beurteilung der Sichtfreiheit ist nach den aktuellen Beschlüssen und Richtlinien vorzunehmen.

Schenkel: kurz; reich befiedert, jedoch keine Stulpenbildung.

Läufe:knapp mittellang; schwärzlich blau; bei den Weiß-Schwarzgefleckten leichte, hellere Einlagerungen gestattet; bei den Gesperberten fleischfarbig mit dunklem Anflug und Schuppen. An der Außenseite mit kurzer Befiederung.

Zehen: fünfzehig. Die fünfte Zehe mit deutlicher Trennung, länger als die Hinterzehe und einschließlich der Kralle leicht nach oben gebogen. Zwischen Hinterzehe und fünfter Zehe möglichst wenig Zwischenhaut. An den äußeren Zehen kurze Befiederung.

Gefieder: reichlich entwickeltes, flaumreiches, weiches Seidengefieder, das aus zerschlissenen, haarähnlichen Federn mit weichen Schäften und Federfasern ohne zusammenhängende Fahnen besteht.

Haut: am gesamten Körper schwärzlich blau. Diese Pigmentierung findet sich auch in der Muskulatur, der Knochenhaut und den inneren Organen wieder. Bei den Weiß-Schwarzgefleckten leichte, hellere Einlagerungen gestattet. Bei den Gesperberten ist die Haut weiß mit mehr oder weniger blauem Anflug, da die intensiv schwärzlich blaue Pigmentierung fehlt.

 

Rassemerkmale Henne:

Dem Hahn gleichend, bis auf die geschlechtsgebundenen Unterschiede. Bedingt durch die geschlechtsgebundene kürzere und weichere Federstruktur wirkt die Henne etwas gedrungener als der Hahn. Der haubenartige Schopf ist stabil im Aufbau und gewährleistet in seiner Ausbildung die Sichtfreiheit. Der Kamm ist wesentlich kleiner als beim Hahn, gleichmäßig geformt und mit angedeuteter Querfalte. Die Kehllappen sind kleiner als beim Hahn, jedoch deutlich und rund ausgebildet. Bei den Bärtigen sind sie kaum entwickelt und vom Bart verdeckt.

 

Grobe Fehler Rassemerkmale:

Flache Brustpartie; schmaler oder langer Körper; abfallende Rückenlinie und Schwanzpartie; zu harte, nicht seidenweiche oder zu schwache Befiederung; stark ausgebildete, überlange Besichelung; zu wenig ausgebildete Steuerfedern; einzelne verdrehte Schwingenfedern; Fehlen der Federfahnen in Schwingen und Schwanz; mangelhafte Trennung zwischen Hinterzehe und fünfter Zehe; starke Stulpen- oder Latschenbildung; fehlende Laufbefiederung; mit Ausnahme der Gesperberten und Weiß-Schwarzgefleckten andere als schwärzlich blaue Farbe von Kamm, Gesicht, Kehllappen und Haut; Kammauswüchse; Fehlen der Kammquerfalte beim Hahn; weiße, rötliche oder schwärzlich blaue Ohrscheiben; stark aufgehellte Augenfarbe; bei den Bärtigen zu schwache, nur angedeutete Bartbildung oder stark sichtbare Kehllappen; bei den Bartlosen aufgebauschte Federn im hinteren Halsbehang und Bartansatz. Schädelerhöhung (Protuberanz). Eingeschränkte Sichtfreiheit in Augenhöhe des Betrachters zieht die Bewertung o.B nach sich.

 

Gewichte:

Hahn: 1,4 bis 1,7 kg

Henne: 1,1 bis 1,4 kg

 

Bruteier-Mindestgewicht: 40 g

 

Schalenfarbe der Eier: Hellbraun

 

Ringgrößen:

Hahn: 16

Henne: 16


Farbenschläge:

Weiß:

Rein weiß; leichter gelber Anflug im Schmuckgefieder des Hahnes gestattet.

Grobe Fehler: Starker gelber Anflug.



Schwarz:

Sattes und gleichmäßiges Schwarz. Untergefieder schwarz. Die Schäfte der Schwingenfedern farblich etwas aufgehellter gestattet. Im Halsbehang der Hähne sind einzelne bräunliche Federn gestattet.

Grobe Fehler: Zu graue Grundfarbe; rote oder braune Einlagerungen auf den Flügeldecken; starkes Schilf.



Blau:

Möglichst gleichmäßiges, mittleres Blau. Hals- und Sattelbehang, Rücken und Flügeldecken beim Hahn und Halsbehang bei der Henne im Farbton deutlich dunkler.

Grobe Fehler: Zu helle oder zu dunkle Farbe, insbesondere in den Behängen des Hahnes; viel Rost im Gefieder; starkes Schilf.



Perlgrau:

Gleichmäßiges, zartes helles Blaugrau. Leichte Pfefferung beim Hahn im Schmuckgefieder und bei der Henne im Schopf- und Nackenbereich.

Grobe Fehler: Viel zu helle oder zu dunkle Farbe; zu starke Pfefferung; Rost oder gelber Anflug.



Rot:

Sattes gleichmäßiges Rot. Halsbehang

glänzend. Etwas Schwarz im Schwanz gestattet. Untergefieder und Federschaft rot, etwas aufgehellt.

Grobe Fehler: Stark fleckige oder bräunliche Oberfarbe; stark absetzende Halsfarbe; viel Ruß im Untergefieder; Weiß im Gefieder.



Gelb:

Sattes, gleichmäßiges Gelb. Halsbehang glänzend. Etwas Bronze oder schwärzliche Einlagerungen im Schwanz des Hahnes gestattet. Untergefieder und Federschaft gelb, etwas aufgehellt.

Grobe Fehler: Stark fleckige Oberfarbe; stark rötliche Flügeldecken beim Hahn; Halszeichnung; zu weißliches oder rußiges Untergefieder; rein weiße Federn; rein schwarze Federn in Schwanz und Schwingen; Schilf.



Wildfarbig:

Hahn: Kopf und Schopf schwarz,  mit leichten bräunlichen Einlagerungen. Bart wenn vorhanden - in gleicher Färbung. Hals- und Sattelbehang goldbraun mit angedeuteten schwarzen Schaftstrichen. Brust schwarz mit geringen braunen  Einlagerungen. Schultern, Flügeldecken und Rücken satt dunkelrotbraun. Bindenfedern schwarz mit angedeutetem Braun.

Schwanz schwarz, im Ansatz dunkelgrau gestattet. Handschwingen schwarz mit braunem Außenrand. Armschwingen innen schwarz, außen braun, ein mehr oder weniger ausgeprägtes Flügeldreieck bildend. Bauch, Schenkel und Fußbefiederung schwarz mit braunen Einlagerungen.

Henne: Kopf, Schopf wie beim Hahn. Bart - wenn vorhanden -  wie beim Hahn. Halsbehang goldbraun mit angedeuteten schwarzen Schaftstrichen. Brust dunkelgoldbraun, mit teils schwärzlichen Einlagerungen gestattet. Mantelgefieder sowie Bauch- Schenkel- und Fußbefiederung dunkelbraun mit schwärzlicher Rieselung.

Armschwingen in Anlehnung an die Mantelfarbe, wobei auf dem geschlossenen Teil der braunen Außenfahnen die Rieselung mehr oder wenig bänderartig angeordnet ist. Handschwingen schwarz. Schwanz schwarz mit braunen Einlagerungen.

Grobe Fehler: Zu strohige, gelbliche Farbe in den Behängen; graue oder zu schwärzliche Grundfarbe; zu helle Brustfarbe  bei der Henne, helles Aftergefieder; Schilf.



Silber-Wildfarbig:

Hahn: Kopf und Schopf schwarz mit leicht silbrigen Einlagerungen. Bart – wenn vorhanden - in gleicher Färbung. Hals und Sattelbehang silberweiß mit angedeuteten schwarzen Schaftstrichen. Brust schwarz mit geringen silbrigen Einlagerungen. Rücken, Schultern und Flügeldecken silbergrau. Bindenfedern schwarz mit angedeutetem Silbergrau. Schwanz schwarz, im Ansatz grau gestattet. Handschwingen schwarz mit silbrigem Außenrand. Armschwingen innen schwarz, außen silberweiß, ein mehr oder wenig ausgeprägtes silberweißes Flügeldreieck bildend. Bauch, Schenkel und Fußbefiederung schwarz mit silbrigen Einlagerungen.

Henne: Kopf, Schopf, Bart - wenn vorhanden - wie beim Hahn. Halsbehang silberweiß mit angedeuteten schwarzen Schaftstrichen. Brust silbergrau, mit teils schwärzlichen Einlagerungen gestattet. Mantelgefieder sowie Bauch- Schenkel- und Fußbefiederung aschgrau mit schwärzlicher Rieselung. Hand- und Armschwingen in Anlehnung an die Mantelfarbe, wobei auf dem geschlossenen Teil der silbergrauen Außenfahnen die Rieselung mehr oder weniger bänderartig angeordnet ist.  Schwanz schwarz mit silbrigen Einlagerungen.

Grobe Fehler: Zu schwärzliche, Grundfarbe; gelber oder brauner Anflug; beim Hahn rötliche Einlagerungen in den Behängen und auf den Flügeldecken.



Gesperbert:

Jede Feder mit mehrfachem Wechsel von schwarz und lichtgrau quer gesperbert. Beim Hahn in etwa der gleichen Breite; bei der Henne sind die dunklen Federteile etwas breiter als die hellen. Das Untergefieder ist nur schwach gezeichnet.

Grobe Fehler: Stark ungleichmäßige Sperberung; brauner Anflug; Schilf.



Splash:

Grundfarbe bei Hahn und Henne ein gleichmäßiges, gräuliches Weiß bis sehr helles Blaugrau im gesamten Gefieder. Einzelne Federn mit unregelmäßigen, unterschiedlich großen helleren oder dunkleren blauen und vereinzelt matt schwarzen Flecken. Die Zeichnung möglichst harmonisch und gleichmäßig über das gesamte Körpergefieder verteilt.

Grobe Fehler: Zu dunkle Grundfarbe; stark ungleichmäßige Zeichnung; rein blaue oder rein schwarze Federn; Säumung; Grünglanz; starker gelber Anflug; Rost; Schilf.



weiß-schwarzgefleckt:

Hahn und Henne fast gleich in Farbe und Zeichnungsanlage. Grundfarbe rein weiß. Über das gesamte Gefieder möglichst gleichmäßig verteilte, rein schwarze, klar abgegrenzte Flecken, die in Form und Größe unterschiedlich sind.

Grobe Fehler: Gelber oder grauer Anflug; stark ungleichmäßig verteilte schwarze Flecken; weiß durchsetzte oder stark ausgefranste Flecken; schwarze Schaftstriche in den Behängen; andere als weiße und schwarze Federn. 



Schokoladenbraun:

Bei Hahn und Henne ein gleichmäßiges, dunkles, insbesondere beim Hahn

glänzendes Braun. Schmuckgefieder beim Hahn und Halsbehang bei der Henne farblich etwas intensiver. Federkiele möglichst rein braun. Untergefieder etwas heller braun.

Grobe Fehler: Zu helle oder stark fleckige Farbe, fehlender Glanz; Ruß; Schilf.