Siamesische Zwerg-Seidenhühner


Noch vor 100 bis 150 Jah­ren war die Unterscheidung zwischen dem dun­kelhäutigen Japanischen Seidenhuhn und dem Siamesischen Seidenhuhn mit heller Haut selbstverständlich.

In älterer Literatur findet man immer wieder Hinweise und Abbildungen beider Rassen. Ganz bewusst wurde damals zwischen dem Japanischen Seidenhuhn, dem Siamesischen Seidenhuhn und, man höre und staune, auch damals schon dem Zwerg-Seidenhuhn unterschieden.

Das Siamesische Zwerg-Seidenhuhn ist nur im Farbenschlag Weiß anerkannt und bezieht seinen besonderen Reiz im leuchtenden Farbkontrast und der Kombination der Far­ben Weiß, Rot und Gelb.

 

Bei Fragen zur Zucht von Siamesischen Zwerg-Seidenhühnern kann das Buch von Droste und Peschke "Seidenhühner und Zwerg-Haubenhühner: Apart - attraktiv - liebenswert" erschienen im Oertel & Spörer Verlag; 7. Auflage, sicherlich weiterhelfen.



Standard Siamesische Zwerg-Seidenhühner

 

Herkunft:

Ende des 20. Jahrhunderts in Deutschland anhand von Literaturangaben aus der Zeit um 1900 wieder erzüchtet.

 

Gesamteindruck:

Kleine, gedrungene, abgerundete Würfelform mit leicht ansteigender Rückenlinie und knapp mittelhoher Stellung. Voll entwickeltes, weiches Seidengefieder. Mit rotem Gesicht, Kamm, Kehl- und Ohrlappen sowie heller Haut, gelben Läufen und orangeroter Augenfarbe.

 

Rassemerkmale Hahn:

Rumpf: breit; abgerundeter Würfel.

Hals: kurz; voll befiedert.

Rücken: breit; kurz; nach hinten leicht ansteigend.

Schultern: breit; etwas hervortretend.

Flügel: kurz; breit; waagerecht getragen. Der innere Teil, etwa zwei Drittel an Hand und Armschwingen, sollte in den Federfahnen geschlossen, bis zu einem Drittel nach dem Ende hin zerschlissen sein.

Sattel: breit; weichfiedrig; flaumreich; mit vollem Behang.

Schwanz: voll; angehoben getragen; die Steuerfedern und Hauptsicheln zum Grund hin mit geschlossenen Federfahnen, nach dem Ende hin möglichst zerschlissen. Schwanz mit flaumreichen Federn gefüllt.

Brust: sehr voll; breit und abgerundet; tief getragen.       

Bauch: voll; reich befiedert.                                    

Kopf: klein; gerundet.  

Gesicht: rot.

Kamm: in Form und Struktur einer halben Walnuss gleichend, ohne Dorn und von einer Querfalte durchzogen; rot.

Kehllappen: rund; fein im Gewebe; rot.       

Ohrlappen: klein; rot.

Augen: groß; orange bis orangerot.

Schnabel: kurz; kräftig; gelb.

Schopf: hoch angesetzter, mittelgroßer Schopf mit nach hinten liegenden Federn; am hinteren Ende einige etwas längere Seidenfedern; Augen und Sichtfeld freilassend; Die Beurteilung der Sichtfreiheit ist nach den aktuellen Beschlüssen und Richtlinien vorzunehmen.

Schenkel: kurz; reich befiedert, jedoch keine Stulpenbildung.

Läufe: knapp mittel lang; gelb; an der Außenseite mit kurzer Befiederung.

Zehen: fünfzehig. Die fünfte Zehe mit deutlicher Trennung, länger als die Hinterzehe und einschließlich des Zehennagels leicht nach oben gebogen. Zwischen Hinterzehe und fünfter Zehe möglichst wenig Zwischenhaut. An den äußeren Zehen kurze Befiederung.

Gefieder: reichlich entwickeltes, flaumreiches, weiches Seidengefieder, das aus zerschlissenen, haarähnlichen Federn mit weichen Schäften und Federfasern ohne zusammenhängende Fahnen besteht.

 

Rassemerkmale Henne:

Dem Hahn gleichend bis auf die geschlechtsgebundenen Unterschiede. Bedingt durch die geschlechtsgebundene kürzere und weichere Federstruktur wirkt die Henne etwas gedrungener als der Hahn. Der haubenartige Schopf ist stabil im Aufbau und gewährleistet in seiner Ausbildung die Sichtfreiheit. Der Kamm ist wesentlich kleiner als beim Hahn, gleichmäßig geformt und mit angedeuteter Querfalte. Die Kehllappen sind kleiner als beim Hahn, jedoch deutlich und rund ausgebildet.

 

Grobe Fehler Rassemerkmale:

Flache Brustpartie; schmaler oder langer Körper; abfallende Rückenlinie und Schwanzpartie; zu harte, nicht seidenweiche oder zu schwache Befiederung; stark ausgebildete, überlange Besichelung; zu wenig ausgebildete Steuerfedern; einzelne verdrehte Schwingenfedern; Fehlen der Federfahnen in Schwingen und Schwanz; mangelhafte Trennung zwischen Hinterzehe und fünfter Zehe; starke Stulpen- oder Latschenbildung; fehlende Laufbefiederung; dunkel angelaufene Farbe von Kamm, Gesicht, Kehl- und Ohrlappen; Weiß in Ohrlappen; dunkle Hautfarbe; angelaufene Lauffarbe; stark aufgehellte Augenfarbe; Schädelerhöhung (Protuberanz). Eingeschränkte Sichtfreiheit in Augenhöhe des Betrachters zieht die Bewertung o.B nach sich.

 

Gewichte: 

Hahn: 600 g

Henne: 500 g

 

Bruteier-Mindestgewicht: 28 g

 

Schalenfarbe der Eier: Weiß bis cremefarbig

 

Ringgrößen: 

Hahn: 12

Henne: 12


Farbenschlag:

Weiß:

Rein weiß; leichter gelber Anflug im Schmuckgefieder des Hahnes gestattet.

 

Grobe Fehler: Starker gelber Anflug.